HELMUT LODER'S Adventkalender
Stallgeruch |
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Abgestandene Luft
Gott liebt den Geruch der kleinen Menschen

Manchmal ist es nicht zum Aushalten, sagt die Kellnerin. Nach14 Stunden Arbeit im rauchgeschwängerten Beisl ist sie völlig geschafft. Stinkts ihr bis obenhin. „Die abgestandene Luft, der Alkoholdunst, und der Schweiß bringen dich um!“ Abgestandene stickige Luft. Ob in selten gelüfteten Klassenzimmern, in engen Büros oder fensterlosen Warteräumen. Abgestandene Luft, der „Duft des kleinen Mannes“. Riecht unangenehm. Schon lange nicht mehr gelüftet!?

Schlechte Luft, ein Gräuel. Ausdünstungen, Schweiß, Mief, Kloakengestank. In der Geschichte des Duftes gibt es viele Dokumente über die sich nur langsam verbessernde Geruchssituation der vergangenen Jahrhunderte. Die Lebensräume des einfachen Volkes waren selten wohlriechend. Oft waren sie kategorisch ausgeschlossen aus der Welt der guten Düfte.

Was hat das alles mit Advent und Weihnachten zu tun? Einiges, denn auf unserer Entdeckungsreise durch die Geruchswelt eines in den Alltags-Menschenduft verliebten Gottes wollen wir auch die abgestandene Luft registrieren. Schlechte Luft, alter Kaffee. Aber Gott liebt sie alle.

Für viele Menschen gibt es längst nichts Neues mehr unter der Sonne. Alles wie gehabt. Der Geruch rührseliger Jahrzehnte hängt über dem Weihnachtsfest. Viele feiern gedankenlos, ohne Bezug auf die christlichen Wurzeln, ein Fest voller Kommerz und oberflächlicher Wohlstandsgeschenke. Abgestandene Luft ist das Synonym für verbrauchtes, erschöpftes, besinnungsloses Tun ohne Tiefe.

Es ist Zeit für adventliche Frischluft. Die Fenster öffnen und die abgestandene durch frische Luft zu ersetzen.

Hinaus mit dem Mief des Versagens, der Unentschlossenheit und des rücksichtslosen Umgangs miteinander. Gott geht in Konfrontation mit abgestandener Luft und zeigt uns in Jesus Christus , was er davon hält. Seine Geburt ist kein Fest für stickige Isolation, verschlossene Fenster, eher eines für Frischluftfanatiker.