Es scheint das beliebteste Weihnachtsgeschenk zu sein: das Parfüm, das Weihnachts-Duftwasser . Ein teures Wunder aus dem Reich der Sinne. Rettungsanker für Geschenk-Suchende in letzter Minute. Noch immer ein Hit unter den weihnachtlichen Gaben.
Pro Jahr werden weit über 100 neue Parfüms auf den Markt gebracht: kühle, frisch duftende, herb-würzige oder süß-schwere Geruchsrichtungen. Das alles gibt es in den „Duftparadiesen“ unserer Zeit. Woher kommt die Faszination des Parfüms?
Patrik Süskind hat in seinem berühmten Kult-Buch „Das Parfüm“ das Geheimnis auszuloten versucht : „Wer die Gerüche beherrscht, der beherrscht die Herzen der Menschen. ... Die Menschen können die Augen zumachen vor der Größe, vor dem Schrecklichen. Aber sie können sich nicht dem Duft entziehen. Der Duft ist ein Bruder des Atems.“
Duft und Leben sind untrennbar miteinander verbunden. Darum suchen wir feine Düfte, freuen uns am guten Geruch, leben auf oder flüchten vor Gestank und Mief, vor üblen Gerüchen.
„Soll es als Geschenk verpackt werden?“ Eine häufig gestellte Frage in diesen Tagen. Aber ja! Parfüms sind Geschenke, und sollten nach Überraschung duften, nach Ungewissheit riechen, und vom Nachdenken leben, was sich der Geber wohl dabei gedacht hat?
Geschenke sind wie kostbare Düfte. Wir sollten sie nicht zu billig geben, leichtfertig und schmuddelig, oder nur allein Vernünftiges schenken. Parfüms leben von der besonderen Form der Verpackung. Und so wie ein gutes Parfüm nicht vergossen wird, ist Quantität kein Maßstab für ein Geschenk. Ein gutes Parfüm verschafft Entspannung, öffnet die Sinne und lässt wohlleben.
Wonach duften unsere Geschenke? Sind sie ein Duft herzlicher Liebe?
Ein Bruder des Atems des Herzens?
Hoffentlich nach einem guten Geschenk? ...
Helmut Loder
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