Sonntag, 17.02.2008
12 - Bau-ZEIT

Im heutigen Evangelium nimmt Jesus sich Zeit für seine Freunde.
Und geht mit ihnen auf einen Berg. Er wird verwandelt.
Seine Begleiter wollen daraufhin „Hütten“ bauen.
Bau-Zeit ist mir dabei eingefallen. Die Bauzeit betrug etwa …
Aber auch: Bauen wird empfindlich teuer. Titelte eine Tageszeitung vor 2 Tagen.
Im Wirtschaftsteil stand: Bulgarien holt Bauarbeiter aus dem Ausland.
Alles hat seine Zeit.
Im Evangelium wollen die freunde Jesu ein haus bauen.
"Sie ham a Haus baut", sang Arik Brauer vor vielen Jahren.
Sie wollen den Kairos des Augenblicks festhalten.
Etwas aufbauen. Sicherheit haben.
Wie die drei oben auf dem Berg.
Jesus sagt zu Ihnen: Habt keine Angst.
Das ist leicht gesagt. Worauf bauen wir? Was baut uns auf?
Was er-baut mich?
Etwas aufbauen ist gut. In der fastenzeit auf das aufbauende setzen.
Montag, 18.02.2007
13 - Welt-ZEIT

Eine Maschine und die Zeit. Die Weltmaschine.
In Edelsbach, mitten im oststeirischen Vulkanland,
steht ein außergewöhnliches Wunderwerk: Franz Gsellmanns Weltmaschine.
Eine echte ZEIT-Maschine. Als der einfache Landwirt im Jahr 1958
nach Brüssel aufbricht, um das Atomium aus allen Perspektiven zu betrachten,
konnte niemand ahnen: Der Startschuss für die Welt-Zeitmaschine war gefallen.
Heute stellt sie eine beliebte Attraktion für Jung und Alt dar.
Lange nach Franz Gsellmanns Tod lockt sie jedes Jahr etwa 10.000 Besucher
in die kleine Ortschaft. Sein Lebenswerk, an dem er 23 Jahre unermüdlich arbeitete,
ist ZEITlos und einzigartig. Gsellmann hat aus unzähligen, bei Fetzenmärkten
oder auf Schrottplätzen zusammengetragenen Teilen ein Ganzes gemacht.
Er hat sich ZEIT gelassen. Oft ließ er sich auch etwas genau nach Plan anfertigen,
dabei aber verheimlicht wofür. Gsellmann war ein kurioser Mensch,
der sehr einfach und bescheiden wirkte. Sein bäuerliches Leben war hart,
sein innerliches Leben hat er aber in einer einzigartigen Weise in Technik umgesetzt.
Am 8. Oktober 2008 vor 50 Jahren erblickte sie das Licht der Welt
und ihr Erbauer wäre 2010 genau 100 Jahre alt geworden.
Franz Gsellmanns Zeitmaschine ist mittlerweile bereits weltweit bekannt.
Die Weltmaschine selbst ist wunderlich: Alles dreht sich, alles bewegt sich,
alles leuchtet und blinkt. Es klingelt und rasselt, läutet und pfeift.
Die Maschine lebt. Er hat die Welt in seiner Maschine abbilden wollen.
Wenn sie ohne erkennbares Produkt oder Ergebnis „arbeitet“, wenn die Zeit
verrinnt mit vielen wundersamen Geräuschen und Effekten, dann muss man
die Besucher ansehen und ihr Staunen, die glänzenden Augen wahrnehmen.
Die Maschine verfolgt keinen Zweck und doch ist sie nicht sinnlos.
Sie zeigt die ganze Phantasie und Einfallskraft, ein technisches Genie,
das in dem kleinen Mann Franz Gsellmann verborgen war.
Fasten-ZEIT als Auftrag, in die Welt hinauszugehen, wie ein Kind,
um seiner Bestimmung, dem Auftrag und der Berufung zu folgen.
Und in der eigenen Zeit die WeltZEIT mitzugestalten.
HEUTE empfehle ich, sich einmal zu fragen, wie würde meine „Welt-ZEITmaschine“ aussehen?
Dienstag, 19.02.2008
14 � Heils_ZEIT

Ein zeitloses Bild. Nicht aufgrund der funktionalen Einrichtung der Werkstatt, sondern weil allen Uhren die Zeiger fehlen. Und ohne Zeiger keine Zeit.
Keine Zeit, die an mir vorbeirast, die mich immer älter werden lässt,
in der schöne Stunden wie im Flug vergehen.
Keine Zeit, die quälend langsam verstreicht, wenn ich auf etwas warte,
wenn ich krank bin oder unangenehme, schmerzhafte Stunden nicht vorübergehen wollen.
Keine Zeit, die mich hetzt oder zum Nichtstun verdammt.
Das Verhältnis des Menschen zur Zeit scheint nie ausgewogen.
Entweder ich habe zuwenig, wenn ich sie brauche, oder zu viel und weiß nichts damit anzufangen.
Der Grund für diese Einstellung: Ich sehe Zeit als meinen Besitz an,
den ich sinnvoll nutzen muss und sauer werde, wenn andere ihn zu vergeuden scheinen.
Und ich bin der Überzeugung, Zeit wäre begrenzt und deshalb bin ich so fixiert auf sie. Tyrann Zeit. Die zeitlose Zeit wäre ein Paradies. Welch ein Glück, dass es nicht so ist!
Zeit ist ein Geschenk. Ich kann es dankbar annehmen, kann es weiterschenken, kann auch mal in der Zeit leben als wŠre sie ewig.
Ist sie auch. Zeit ist mehr als meine begrenzte Erdenzeit, sie geht auf in der Ewigkeit Gottes.
Und Zeit ist Heilszeit. Sie hat ihre Höhepunkte, von denen ich lebe
und ein Ziel, auf das ich hinsteuere. Weihnachten und Ostern sind solche Höhepunkte, die Begegnung mit Gott in Tod und Auferstehung ein Ziel.
Eine zeitlose Zeit kennt keinen Höhepunkt und kein Ziel, sie wäre Unheilszeit.
Peter Kane (aus: Image)
HEUTE empfehle ich einmal darüber nachzudenken, wann erlebe oder erlebte
ich „HEILs-Zeit“?
Mittwoch, 20.02.2008
15 - Traum_ZEIT

Nimm dir die Zeit...
Nimm dir Zeit zum Denken,
es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit für die Arbeit,
denn dies ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zum Spielen,
dies ist das Geheimnis der Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen,
dies ist die Grundlage des Wissens.
Nimm dir Zeit für die Andacht,
das wäscht den irdischen Staub von deinen Augen.
Nimm dir Zeit zum Träumen,
dies ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Lachen,
das hilft, die Bürden des Lebens zu tragen.
Nimm dir Zeit für die Liebe,
sie ist der wahre Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit, dich umzuschauen, der Tag ist zu kurz,
um selbstsüchtig zu sein.
Nimm dir Zeit, um mit Freunden zusammenzusein
und ihnen zu helfen, dies ist die Quelle des Glücks.
Zeit ist das begrenzteste Mittel, das du zur Verfügung hast.
Deshalb nimm dir Zeit, den Duft der Rosen zu genießen.
(Verfasser mir leider nicht bekannt)
Donnerstag, 21.02.2008
16 - Lichtspiel-ZEIT

Wir können mit unserer Zeit sehr unterschiedlich umgehen.
Manche schlagen sie tot. Klingt ziemlich aggressiv und gewalttätig.
Was bedeutet das eigentlich, „die Zeit tot schlagen“?
In der Übersetzung heißt das, nichts Sinnvolles mit ihr anfangen.
Das kann ein Lokalbesuch sein oder zum Beispiel ins Kino zu gehen.
Wir gehen gerne ins Kino. Wir sehen uns gerne Filme an.
Damit machen wir uns oft eine schöne ZEIT.
Lichtspiel-ZEIT ist das für uns. Eine FestZEIT für Augen und Ohren.
Wer sich vom Virus des Kinos anstecken lässt,
der weiß um die Faszination des dunklen Raumes mit den ansteigenden Sitzreihen,
und des Vergnügens an klugen oder verstörenden, berührenden Filmen.
Filme wurden bekanntlich früher in den so genannten
Lichtspiel-Theatern vorgeführt. Es war eine Sensation, das Leben
und alles, was man darunter verstand, auf eine Leinwand zu projizieren.
Als die Bilder laufen lernten, hieß ein Buch übers Kino.
Wir erleben im Kino so unglaublich viele Eindrücke, die uns bewegen.
Wir begegnen dem Leben in seiner faszinierenden Vielfalt,
den guten wie auch den dunklen Seiten.
Wir begegnen den Fragen der Menschen, ihren Sehnsüchten und Sorgen,
ihrer Schuld und ihrer Heilsbedürftigkeit.
Viele Filme, die nie als religiös bezeichnet würden, erzählen von Gott,
von der Suche unserer Mitmenschen nach dem Glück und Sinn ihres Lebens.
In der Fastenzeit sollten wir diese ZEIT wieder schätzen lernen.
Wann warst du das letzte Mal im Kino und hast atemlos und gebannt
Menschen beim Leben zugesehen? Es wird ZEIT.
Höchste ZEIT für einen Neuanfang bei der Lichtspiel-ZEIT!
HEUTE sehe ich mir das Kinoprogramm unserer Stadt an und überlege, welchen Film ich mir ansehen könnte!
Freitag, 22.02.2008
17 - Termin- ZEIT

Ein umstrittenes – gelobtes und verfluchtes - Werkzeug der NeuZEIT … ist der Terminkalender bzw. heute der elektronische Organizer.
Studenten haben in einer ironischen Verfremdung des Psalms 139
daraus den folgenden Text geformt:
„Terminkalender, du verfolgst mich und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, ich trage dich bei mir.
Selbst von ferne bestimmst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt.
Dir sind vertraut all meine Wege.
Liegt der Tag noch unbeschrieben vor mir -
du hast schon meine ZEIT bestimmt.
Du umschließt mich von allen Seiten mit deinen Terminen
und legst deine Klammer um mich.
Zu unfassbar ist deine ZEITverteilung, ich kann sie nicht begreifen.
Wohin könnte ich fliehen vor deinen Plänen, vor deinem Diktat flüchten?
Du hast mein Innerstes ergriffen, in die Hektik mich gedrängt.
Dir verdanke ich, dass ich so lebe, beschleunigt, entfesselt.
Ich weiß: Staunenswert ist deine Macht,
gewaltig der Druck deiner Termine …!“
Da steckt sehr viel Wahres darin. Viele Menschen sind wirklich zu oft
Sklaven einer unpersönlichen ZEITverteilung geworden,
sind hoffnungslos eingespannt in die Termine und Fristen …
Wir wärs, wenn wir in der Fastenzeit ein wenig überlegter,
selbstbestimmter mit all den ZEITmessern umgehen würden?
HEUTE empfehle ich die Lektüre von Psalm 139 in der Einheitsübersetzung.
Samstag, 23.02.2008
18 - Schon-ZEIT

Schon-ZEIT. Ein interessanter Begriff: Ist es schon Zeit? Welche ZEIT?
Schonzeit meint zuallererst jene Zeit, in dem Jäger nicht auf Tiere schießen dürfen.
Eine Schonfrist fürs Leben. Dann gibt es auch den Schon-Gang beim Waschen,
oder schon interessanter die Schon-Kost beim Essen.
Ich habe ein paar Schon-Sätze aufgeschrieben:
Ich werde mich ab heute mehr schonen ...
Das haben wir alle schon einmal gehört …
Ja schon, aber du wirst doch nicht ernsthaft behaupten wollen …
Ich wollte dich doch nur damit verschonen, …
Ist es dafür nicht schon längst zu spät? …
Schon, aber so einfach kommst du mir diesmal nicht davon …
Nicht schon wieder, das kann doch nicht wahr sein? …
Schon ein bisschen mehr Anstrengung hätte genügt …
Wir werden die Sache schonungslos aufklären …
Es ist schon wieder Zeit, den Müll hinunterzutragen oder …
Bis morgen bekommst du noch eine Schonfrist …
Ich werde es ihm schonend beibringen müssen …
Schon der kleinste Funke genügt, und ….
Mach schon, lass dich nicht immer drängen …!
Alltagssprüche, die das Leben schreibt.
Entschuldigungen, Zurechtweisungen, Vorwürfe.
Schon-ZEIT eben. Oft gehört, vielleicht öfter gesagt.
Fastenzeit sei auch eine Schon-ZEIT. Meinen viele.
Wollten wir nicht SCHON längst aufhören, zu nörgeln,
alles besser zu wissen, dauernd zu reden, uns nichts dabei zu denken?
Es liegt an uns, konkrete Taten zu setzen: Abnehmen,
geduldiger werden, stiller zu sein, und vieles andere mehr.
Fastenzeit sollte eine Schon-ZEIT sein. So und so.
An unseren Ergebnissen wird man uns messen.
HEUTE empfehle ich einen Tag lang auf den Gebrauch und Einsatz des Wortes SCHON zu achten und zu verzichten.
Helmut Loder
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