HELMUT LODER'S Adventkalender
Gottes Fenster Tage |
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8 Das Fenster zur guten Hoffnung
Maria schaut in die Zukunft

Ein Bild für Götter: Die junge Frau, sie lächelt uns entgegen, ausgesprochen freundlich. Das Fenster, halb geöffnet. So herzlich sieht sie aus, so unbekümmert offen, ganz ohne Scheu und Ängstlichkeit. Mit ungespielter Freude. Ein Bild gerade recht für heute: Marienfeiertag.

Maria schaut uns aus dem Fenster zu. Und lächelt, wie auf den vielen Bildern, die es von ihr gibt. Kein Wunder, ohne Erbsünde empfangen. Da hat sie leicht lachen. Ein neuer Typus ist gefunden: Maria im Fenster. Zur guten Hoffnung. Das war sie schließlich auch. In guter Hoffnung. Schwanger würden wir heut sagen. „Ein Kind trägt sie wohl unter ihrem Herzen“! So formulieren Komponisten.

Früher hörte man: Geh weg vom Fenster. Zeig dich nicht her. Sogar im Alten Testament stehts schwarz auf weiß: Geh weg vom Fenster! Da war viel Angst und Unterdrückung mit im Spiel. Die Frauen, weggesperrt und blind verheiratet. Von Eigenständigkeit und Freiheit keine Spur. Die Frauen: Weg vom Fenster.

Das hört und merkt man heute noch: Der oder die ist wieder weg vom Fenster. Spielt keine Rolle mehr. Ist unbedeutend. Und manche glauben auch, Maria sei schon weg vom Fenster. Nicht aktuell und zeitgemäß. Nicht wirklich wichtig für mein Leben, meinen Glauben.

Maria im Fenster, ein toller Ausblick und Anblick. Ich frage mich: Wer ist hier weg vom Fenster? Ich denke, nicht Maria. Die Frau, begnadet, Gottes-Mutter, Quotenfrau der Jüngergruppe, ist aktueller als erwartet. Sie trug die Last der Schwangerschaft und ihren Anteil dazu bei, dass Gott in dieser Welt ein Antlitz fand. Ihr JA war sicherlich kein Honiglecken. Gott ließ sich in Maria auf die Menschen ein.

Sie hat sich für ihn aufgemacht. Im Kind von Bethlehem wird dieser Unbegreifliche ein Bündel Mensch. Sie war sein Fenster in die Menschenwelt. Sie hat für uns die Zukunft weit geöffnet. Maria ist nicht weg vom Fenster. Im Gegenteil. Sie hat sie weit geöffnet. Damit wir das Leben haben. Und es in Fülle haben ...