HELMUT LODER'S Adventkalender
Gottes Fenster Tage |
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12 Das Fernweh-Fenster Fernsehen - Verbindung zu Gott & Welt

Die Fernbedienung liegt griffbereit auf dem Beistelltisch. Der kleine Bildschirm flackert, flimmert, zuckt. Alles bewegt sich. Zur Freude der Zuseherin. Ein endloser Bilderstrom huscht über den Schirm. Aufregend, aufgeregt. Fern-Sehen. Das Fenster zur Welt steht immer weit offen. Manchmal den ganzen Tag. Ohne Unterbrechung.

Die alte Frau sitzt bewegungslos in ihrem Stuhl. Sie lächelt manchmal. Redet ins offene Fenster. Mitten im Raum. Und fühlt sich betroffen. Fühlt mit den Menschen im Film. Staunt, erinnert sich, widerspricht ihnen. Dieses Fenster gehört zu ihrer kleinen Welt. So gehört sie zur Welt. Die es ja auch gibt, draußen vor dem Heim. Oder in ihrer Siedlung.

Nachrichten im Advent. Häuser werden niedergewalzt. Kinder erschossen. Der Ölteppich breitet sich aus. Atomwaffen werden gesucht. Kandidaten beantworten Quizfragen. Politische Parteien suchen Lösungen. Die Wirtschaft jubelt über gute Umsätze an den Adventsamstagen.

Der Kontakt zur Welt. Der Bildschirm als Fenster. Filme, Nachrichten, Kommentare. Beiträge aus aller Welt. Erschreckend, exotisch. Und manchmal wie eingestreut Religiöses. Menschen nehmen Anteil am Schicksal anderer. Sind erschüttert, verärgert, belustigt, erfreut, denken nach.

Ein besonderes Fenster. Nicht nur, aber auch im Advent. Fernsehen als Meditation des (all)täglichen Lebens. Gott und seine Welt sehen. Sehnsucht haben nach dem Erlöser. Dem Retter aus Not und Dunkelheit. Wie vor 2000 Jahren. Aber auch damals waren die meisten mit Blindheit geschlagen.

Und heute? Liveübertragung von der Geburt des göttlichen Kindes? Zur Hauptsendezeit? Unterbrochen von Werbeblöcken? Wahrscheinlich nicht. Aber was dann? Fernsehen als Fenster. Hinaus in die Welt, damit mein Glaube an Gott noch stärker wird, oder?