HELMUT LODER'S Adventkalender
2006 Gott auf Augenhöhe |
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2006 - Gott auf Augenhöhe

3. Dezember

Jesus, der Unfassbare!

Heute: Das Antlitz Christi in zahllosen Varianten. Ein Maler auf der Suche. Jedes Bild ein weiterer Anlauf, ein neuer Versuch der Begegnung von Angesicht zu Angesicht.

Er malt immer wieder dasselbe: Ein Gesicht. Das Antlitz Christi. In bisher über 300 Bildern aus 3 Jahrzehnten versucht der Wiener Maler Gottfried Hula verschiedene Momente des Evangeliums nur mit Blickrichtung auf das Antlitz Jesu zu deuten. Im Bewusstsein, dass menschliches Können bei der Darstellung Christi grundsätzlich überfordert ist, versucht Gottfried Hula eine malerische Annäherung in zahllosen Einzelbildern, die jeweils verschiedene Aspekte betonen: Vom Leidenden bis zum Auferstandenen, vom Fremden bis zum Bruder, vom Richter bis zum Heiland.

Im engen hoch- oder gar querrechteckigen oder quadratischen Bildausschnitt, somit aus nächster Nähe, erscheint immer wieder dieses eine Antlitz: uns anblickend, zur Seite gewandt, die Augen gesenkt, ernst, freundlich, mit Dornenkrone, oder auch vom Glanz der Auferstehung überstrahlt, manchmal aufleuchtend, dann wieder dunkel dämmrig. Einmal ist es ein schwarzes Gitter, aus dem sich das Gesicht Jesu formt, dann wieder flammengleiche Farbzungen oder ein Stakkato von Pinselhieben. Immer aber sind es kräftige, schwungvoll gesetzte Linien, Striche und Farbflächen, die das Antlitz mit hoher Dynamik erfüllen.

„Die verwendete Formensprache hat dabei die Aufgabe, das Bild Christi weder naturalistisch festzuhalten noch im Nebulosen aufzulösen, sondern in einer offenen Weise erahnbar zu machen.“
(Dr. Bernhard Rittinger)

Paul Weiland schreibt über Hula: „Gottfried Hula wagt sich künstlerisch und theologisch in das Zentrum christlichen Glaubens. Auf Christus allein kommt es eigentlich und wirklich an. Der Künstler lässt alles weg, was uns ablenken könnte von dieser zentralen Gestalt Jesus Christus. Er ist damit für uns eine Sehhilfe, eine Sehkorrektur, damit wir das Wesentliche wieder erkennen, und Neues entdecken können.“

Der Rektor der Ruprechtskirche in Wien, Joop Roeland, beschrieb seine Eindrücke so:

Ein Gesicht...

In der Banalität unseres Hierseins
zum Lotto, Tot, Würfelspiel ...
ein Gesicht, das dich anschaut,
das dich, dornengekrönt, fragt:
eine Beunruhigung

Ein Gesicht
aufgetaucht auf deinem Weg nach Emmaus,
fremd, vorübergehend,
aber Augen, die dich meinen
und ein Blick, der dich gesucht hat
und deine Seele umarmt.

Einen Ausschnitt seiner Arbeiten kann man auf Gottfried Hulas Homepage www.hula.at sehen.

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Der Unfassbare
Foto: Der Unfassbare, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm. Mit Erlaubnis des Künstlers aus dem Buch „Christusbilder“