HELMUT LODER'S Adventkalender
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07. Dezember: Der kulinarische Himmel

Von der Himmelsspeise Manna, vom Kletzenbrot des Lebens.

Weihnachten geht durch den Magen. Tatsächlich, denn der Mensch isst und feiert, was er ist. Einer, der sich das Paradies und den Himmel auf Erden wünscht. Zumindest den Fest-Himmel. Einer der gerne isst und trinkt, wenn er feiert. Und wenn es ein Fest des Himmels ist, müssen es schon ganz besondere Speisen sein. Alle Jahre wieder wird deshalb die Kalorienzufuhr hochgefahren und der Zuckerverbrauch erreicht zwischendurch Rekordwerte. Weihnachten ist und bleibt ein Fest der Gaumenfreuden. Seit jeher. Verständlich.

Manna, das vom Himmel fällt. Die typische Himmelsspeise. Das berühmte Über-Lebensmittel. Die exquisite Gottesspeise für die Kinder Israels. Von diesem Manna ernährte sich nach den Berichten der Schrift das Volk während seiner Wanderung durch die Wüste. Sogar recht lange. Abends Wachteln, morgens Manna, das "wie Tau auf dem Land lag" (2. Mose 16,11f). Honigtau nennen die Forscher den verdickten Saft. Die süß schmeckenden Mannakugeln sind den Beduinen heute noch bekannt. Und beliebt. Manna ist Leben. Wer Manna isst, lebt. Durch die Speise vom Himmel.

Es ist schon ein geschmackvoller Himmel, der das Brot, das die Hoffnung nährt, Mensch werden lässt. Wieder so eine Liedzeile. Brot, das zur Hoffnung wird. Der Evangelist Johannes berichtet, dass Jesus zu seinen Zuhörern sagte: "Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Er antwortete ihnen: ICH BIN DAS BROT DES LEBENS; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben." (Joh 6,32)

Himmlische Genüsse. Wer Weihnachten ernst nimmt, tut gut daran, sich dieser Stelle zu erinnern. Das Brot des Lebens ist gekommen. Das Brot vom Himmel. Damals in Betlehem.

Himmlische Genüsse versprechen die Rezepturen der Weihnachtsbäckereien. Unzählige Fest- und Süßspeisen wurden erfunden. Ob Kletzenbrot oder Christ- und Mandlstollen, Früchtebrote oder feine Lebkuchen, Weihnachten schmeckt nach Himmel.

Der kulinarische Himmel ist keine Verlockung der Hölle. Gut essen und trinken gehört zum Fest der Freude über das Brot des Lebens, das vom Himmel kam und Mensch wurde. In Jesus, dem Christus. Das dürfen wir uns ruhig auf der Zunge zergehen lassen. Und im Advent vorbereiten. Wie zum Beispiel diese .

"Himmlischen Schnitten": Zunächst einen Mürbteig auf einem Blech langsam backen, dann den Schnee steif schlagen, lockig auf ein Blech streichen, Mandelblättchen darauf streuen und ebenfalls bei 160 Grad langsam backen. Beides auskühlen lassen. Der Mürbteig wird mit der Fülle belegt und der Belag darauf gelegt. Ev. vorher in 4 Teile schneiden, damit er nicht bricht. Mürbteig: 12 dag Butter, 10 dag Staubzucker, 1 Ei, 25 dag Mehl, Vanillezucker, ev. ½ Backpulver. Belag: 6 Eiklar, 36 dag Zucker, Mandelblättchen. Fülle: 2 Becher Schlagrahm, 3 Pkg. Sahnesteif, 1 Becher Sauerrahm, Zitronensaft, kein Zucker!. Den Sauerrahm und den Zitronensaft in das geschlagene Obers einrühren. Guten Appetit! (Rezept: Tamara Lang)