HELMUT LODER'S Adventkalender
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11. Dezember: Der heilige Himmel

Eine seltsame Frage, ein Telefonanruf und Rollerblades.

Ein Himmel für alle. Unter diesem Titel berichtet Joop Roeland von einer interessanten Anfrage nach einer Sendung in Ö3. Ausgangspunkt: Die Statuen der Heiligen in unseren Kirchen tragen meistens etwas in der Hand. Manchmal ist es jenes Foltergerät, mit dem man sie umgebracht hat. Aber es kann auch etwas sein, das ihnen im Leben sehr wichtig war. Etwas, das ihr Leben zusammenfasst. Zum Beispiel eine Lilie als Symbol ihrer Lauterkeit. Oder ein brennendes Herz als Symbol eines inneren Feuers. In der Radiosendung "Einfach zum Nachdenken" erzählte der Wiener Seelsorger Joop Roeland davon und fragte die vorwiegend jungen Hörer der Sendung: Wie ist das mit euch, wenn man eine Statue von euch anfertigen sollte? Als Heiliger oder auch so? Was wollt ihr in der Hand tragen?

Heiliges für den Himmel? Es war eine Sendung, bei der die Hörer auch anrufen konnten. Es gab erstaunlich viele Anrufer. Viel mehr als sonst. Ein Anrufer wollte einen Stein in der Hand halten, ein anderer gleich ein flammendes Schwert. Mancher Anruf war sehr berührend, so von einem Burschen, der schwer krank war. Er erzählte davon und man hörte es auch an seinem mühsamen Sprechen. Er meinte, ihm bliebe nichts anderes übrig, als ein Kreuz in der Hand zu tragen.

Heiliger mit . Rollerblades? Am nächsten Tag, so erzählte Joop Roeland, kam noch ein Anruf aus einer Mittelschule, von einem Handy in der Pause. Eine junge fröhliche Stimme erzählte ihm von seinem Hobby: Rollerblade fahren. Fast seine ganze Freizeit verwende der junge Mann dafür. Rollerblades wären die große Freude seines Lebens. Und nun wollte er wissen, ob man als Heiliger auch mit solchen Rollschuhen dargestellt werden könne? Joop Roeland schien der Vorschlag sinnvoll. Denn: "Einen solchen Heiligen haben wir noch nicht!" Vor allem aber, fügte er hinzu: "Es wäre schon, wenn im Himmel die Rollerbladesfahrer über den Wolken fahren würden, gemeinsam mit den Surfern und Skifahrern. Denn der Himmel ist doch der Ort, wo die Freude wohnt."

Mit Rollerblades im Himmel. Ich lasse Roeland selbst zu Wort kommen: Im Text "Wo Gott wohnt" schreibt er: Dort, wo Gott wohnt, wo die Freude und das Leben wohnt, / ein Schweigen, das wartet / und das Warten, das ausschaut, / das Lachen eines vergesslichen Engels, /. der tanzende Weg der Liebenden / und eine herrenlose Himmelsleiter, / dort ist Himmel, / der Ort, das Sternennest am Winterhimmel, / die Geborgenheit eines Kinderschlafs. / dort ist der Ort, wo Gott wohnt: Himmel.

Und einer trägt seine Rollerblades bei sich.

Übrigens: Was würdest du in der Hand halten, wenn man dich als Statue darstellt?