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Hans Perstling

Mag. Johann Perstling, geboren 1950 in Feldkirchen bei Graz, Studium der Fachtheologie an der Universität Graz und Innsbruck, 1975 Sponsion zum Mag. theol., Religionslehrer an Pflichtschulen, ab 1988 Abteilungsvorstand für die Studiengänge, Lehrer für Religionspädagogik und Fachdidaktik an der RPA Graz, Mitarbeiter von Albert Höfer bei der Herausgabe der neuen Glaubensbücher.

Beide Bilder, Mariä Heimsuchung und die Pieta, wurden von Kindern des Kindergartens Kirchen-Hausen (D) gemalt.

2007

Maria - Mutter in höchster Verzückung und tiefstem Schmerz!

Vor über 30 Jahren bekam ich zu Beginn meiner Dienstzeit als Religionslehrer von einem
befreundeten Studentenpfarrer und Kunstexperten ein Buch mit Kinderzeichnungen geschenkt. Meine Augen und mein Herz blieben besonders an 2 Marienbildern hängen.

Zwei Bildaussagen, die gegensätzlicher und zugleich ähnlicher nicht sein könnten: Bilder von
vollendeter Begegnungs- und Beziehungsfähigkeit! Gegensätzlich in der Stimmungslage der Mutter Maria: als schwangere Frau in einer Hochstimmung, die ihre ganze Lebensfreude in Ihrem Magnifikat-Lied ausruft: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ (Lk 1,46), und (im unteren Bild) als leidende Mutter, die ihren toten Sohn im Schoße birgt, am Tiefpunkt ihrer Gefühle: „O ihr alle, die ihr vorübergeht am Wege, gebet acht und sehet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze.“ (Klagelieder 1,12)
Ähnlich sind sich die Bilder in der Beziehung zwischen Mutter und Kind, wie sie tiefer nicht sein kann.

Diese beiden Bildtypen lassen mich seit damals nicht mehr los: Auf vielen Kunstreisen bin
ich in Kirchen immer wieder auf Ausschau nach dem Bild der Begegnung Maria und Elisabeth sowie dem Bild der Pieta; und oftmals habe ich versucht, durch anschauliche Erzählung
SchülerInnen zum Malen dieser Bilder zu bewegen.

Hans Perstling